Dienstag, 31. März 2015

Hotel zum Träumen


Seit August 2014 steht in einem alten Industriegebäude im finnischen Tampere dieses entzückende Dream Hotel. Es besitzt eine ruhige und warme Atmosphäre, in der man das Design regelrecht spüren kann. Kreiert wurde das Hotel von den Architekten des finnischen Studio Puisto, die dabei sehr verantwortungsvoll mit Rohstoffen umgegangen sind. Entsprechend bestimmen lokal produziertes Holz und Sisal den Look des Hotels. Das Hotel selbst ist eine Mischung aus Hotel und Herberge. In den gestylten 20 Zimmern im skandinavischen Stil findet der Gast viel Privatsphäre und Ruhe. Die Zimmer erfüllen die wichtigsten Bedürfnisse der Hotelgäste, wobei zusätzliche Services, wie Sitzungszimmer, Küche oder Leseecken allen Gästen ausserhalb ihres Zimmers zur Verfügung stehen. Die Gäste können natürlich auch die üblichen Hotelservices in Anspruch nehmen. Durch die Reduzierung auf das Wesentliche kann das Hotel für jedermann erschwingliche Zimmerpreise anbieten. Habt ihr eine Reise nach Finnland geplant? Dann kann euch das Dream Hotel den Aufenthalt sicherlich versüssen.











Alle Fotos: Marc Goodwin und Patrik Rastenberger.

Sonntag, 22. März 2015

Typisch skandinavisch


Secto Design Lampen aus Birke werden in Finnland hergestellt. Bild: Secto Design, Cubik³.


Nordisches Design ist wieder total angesagt. In vielen, um nicht zu sagen allen, Einrichtungsmagazinen sieht man Produkte die durch nordische Einflüsse geprägt sind. Auch taucht alle paar Tage ein neues Geschäft mit Schwerpunkt auf nordeuropäischen Einrichtungs-Stil am den Markt auf. Aber was ist nordisches Design eigentlich?  Auf jeden Fall unverwechselbar. Ich habe hier einige Punkte aufgelistet, die für mich  als Finnin das finnische und skandinavische Design charakterisieren.

1. Holz

Holz als Naturmaterial ist überall im hohen Norden leicht erhältlich und wird deshalb gewöhnlich bei der Herstellung von Möbeln verwendet. Insbesondere das helle Birkenholz ist Teil der nordischen Möbeltradition. Ob in Häusern, bei Möbeln, Lampen und sogar bei Wohnaccessoires ist und bleibt Holz die unumstrittene Nummer eins.
Carl Hansen CH24 Stühle aus Holz, Bild: Stilinspiration.

2. Design für den Alltag

Design gehört im Norden zum Alltag. Die Idee entstand vor allem in Finnland in der Nachkriegszeit. In dieser Zeit entstand der Wunsch, schönes Design nicht nur für Wohlhabende, sondern für eine breite Allgemeinheit zugänglich zu machen. Rasch entstanden Designartikel wie beispielsweise Geschirr und Accessoires, die als Investitionen fürs Leben betrachtet und dennoch alltäglich genutzt werden konnten. Aus diesem Grund musste die Qualität allerdings ausserordentlich hoch sein, um die Langlebigkeit sicherzustellen. Eine solche Qualität hat natürlich ihren Preis, weshalb die Menschen im Norden  auch heute noch mehr Geld fürs eigene Heim und dessen Einrichtung ausgeben und dafür lieber mit einem alten Auto unterwegs sind. Das Zuhause ist dafür aber umso schöner.
Tischdekoration mit Iittala Iittala Geschirr, Bild: oma koti valkoinen.

3. Schlichtheit

Nordisches Design ist schlicht. Die Schlichtheit zeigt sich vor allem in klaren Linien mit minimalistischen Strukturen ohne viel Schnick Schnack. Wenn überhaupt lockern die Muster - ein gutes Beispiel hierfür ist Marimekko - die klare Formensprache auf. Der skandinavischer Stil ist dabei aber immer reduziert und zurückhaltend und wirkt deshalb immer stilvoll und klassisch. Skandinavisches Design folgt eindeutig dem Leitsatz: Weniger ist mehr!
Skandinavische Schlichtheit im Wohnzimmer, Bild: timeoftheaquarius.

4. Funktionalität

Möbel müssen praktisch sein. Sie dienen in erster Linie einem Zweck, dem  Form und  Design folgen. Die Maxime 'form follows function' ist einer der wesentlichen Grundsätze  nach dem skandinavische Architekten und Designer arbeiten in der Regel. Sie folgen damit dem Vorbild des im Bauhaus entwickelten Grundsatzes und entwickeln Produkte, die zu aller erst funktional und erst dann und zusätzlich schön sind.
Ein Beispiel vom soliden und praktischen Stelton Geschirr, das noch zeitlos schön ist. Bild: Stelton.

5. Farbe weiss

Weiss dominiert in der Einrichtung im hohen Norden. Die Farbe symbolisiert Licht, Sauberkeit und das Gute und passt ideal zur Schlichtheit des nordischen Einrichtungsstils. Vielleicht ist weiss aber auch einfach deshalb so beliebt, weil die Landschaft im Winter und damit eine relativ lange Zeit des Jahres weiss bedeckt ist und die Menschen deshalb der Farbe Weiss stark verbunden sind. 
Weiss gestylte Interior von Sarah Widman mit Arne Jacobsen Stühle und Kuu Lampe. Bild: Alvhem 

6. Bunte Farben

Nicht alles im hohen Norden ist jedoch weiss und schwarz. Auch bunte grafische Muster gehören zu Skandinavien. Häufig werden die farbigen Textilien als einzelne Farbtupfer in der Dekoration verwendet. Einige Mutige aber trauen sich gar ihr ganze Einrichtung farbig lebhaft zu gestalten.  
Farbenfrohe Marimekko Unikko Textilien, Bild: Marimekko  

7. Natur 

Die Nordeuropäer haben eine starke Bindung zur Natur. Viele Produkte bestehen aus Naturmaterialien und werden ökologisch verantwortlich produziert. Darüber hinaus ist die Natur aber auch eine Inspirationsquelle für viele Designer und findet sich deshalb in den Entwürfen ihrer Produkte oder Muster wieder. Die Skandinavier lieben beispielsweise Textilien aus Leinen, weil sie so natürlich sind, geniessen aber auch die Wärme und Weichheit von  Schafs- und Rentierfellen, die die skandinavischen Wohnungen so gemütlich machen.
December Stuhl von Jesper Morrison mit Esche und Canvas für Nikari, Bild: Chikako Harada.

8. Flickenteppiche

Skandinavische Flickenteppiche sind wieder trendy. Die Textilherstellung hat in Skandinavien eine besonders lange Tradition. Heute sind die Teppiche häufig mit modernem Design verbunden Die Teppiche passen zum traditionellen Einrichtungsstil und verleihen Wärme und Gemütlichkeit in nordischen Wohnungen und Hütten.
Anna Saarinen Teppiche, Bild: Sanna Heinkintalo
Johanna Gullichsen Teppiche, Bild: Johanna Gullichsen.